Die Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit Hagen bietet regelmäßig die Möglichkeit, die gestaltete Dauerausstellung „Lebendiges Judentum“, in der Alten Synagoge Hohenlimburg zu besuchen.
Die Besuchstermine sind jeder 1. Samstag im Monat von 15.00 – 17.00 Uhr. Außer in den Schulferien und an Feiertagen. Termine für Gruppenführungen können mit der Geschäftsstelle abgesprochen werden.
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Die Synagoge in Hohenlimburg wurde 1870 unter dem Baumeister Liesenhoff aus Oestrich vollendet. Sie liegt bei ihrer Nähe zu den ehemaligen Burgmannenhäusern im bürgerlichen Wohnbezirk auf einer Terrasse am Berghang. Die Synagoge hat einen kubischen Baukörper mit quadratischem Grundriss und zeigt so Anklänge an orientalische Bauformen.
Davon abweichend ist sie aber mit einem flachen verschieferten Pyramidendach bedeckt. An der Ostseite (Richtung Jerusalem) ist die fünfseitige Thora-Nische als Apsis angebaut. Diese hat oben ein Rundfenster mit dem Bild des Davidsterns. In der Thora-Nische befand sich der Thora-Schrein mit den Thora-Rollen. Diese sind der kostbarste Besitz einer jeden Synagogengemeinde. Sie enthalten die fünf Bücher Mose, handgeschrieben auf Pergament. Inmitten der Synagoge stand zum Vorlesen des Thora-Textes das Pult, Bima oder auch Almemor genannt.
Auf dem Entwurfsgrundriss der Synagoge zeigt die Frauenempore eine briete Einbuchtung, die offenbar notwendig war, damit die Frauen von oben das gesamte Lesepult mit dem Vorleser sehen konnten. Von 1870 bis in die 30er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts diente das Gebäude als Gotteshaus der kleinen jüdischen Gemeinde.
Am 10.11.1938 gehörte es zu den Zielen eines von Parteigängern und Sympathisanten des NS-Regimes durchgeführten Demolationszuges. Der Davidstern auf dem Dach der Synagoge wurde heruntergerissen, das Dach, die Fenster, die Türen sowie die Inneneinrichtung wurden zerstört. Die Gemeinde war gezwungen, die Synagoge zu verkaufen. Ein Hohenlimburger Fabrikant baute das Gebäude zu einer Fabrikationshalle um.
Am 04.12.1975 brannte das in der Synagoge untergebrachte Pelzlager aus. Dabei wurde insbesondere der Dachstuhl in Mitleidenschaft gezogen. Anschließend begann der Verfall des Gebäudes. Die im Jahr 1980 gegründete Bürgeraktion “Synagoge Hohenlimburg” trug wesentlich dazu bei, dass das Gebäude erhalten blieb und restauriert wurde.
Am 15.09.1986 erfolgte im Beisein von Mitgliedern der früheren jüdischen Gemeinde Hohenlimburg und Hagen die Übergabe des hergerichteten Synagogengebäudes an die Öffentlichkeit – und zwar als Mahn-und Gedenkstätte der Stadt Hagen.
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