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Zum BeitragDas Stadtmuseum Hagen – Einblicke in die bewegte Geschichte unserer Stadt
Als Mitte September verkündet wurde, dass das Stadtmuseum nach seiner Schließung im Jahr 2015 diesen September wiedereröffnet, war mir sofort klar, dass ich das neue Museum unbedingt besuchen muss. Also habe ich mich auf den Weg gemacht, um euch mit auf eine spannende Reise durch Hagens bewegte Geschichte zu nehmen.
Willkommen im Stadtmuseum Hagen!
Direkt nach Betreten fällt einem auf der linken Seite sofort eine riesige Statue auf. Sie ist das größte Ausstellungsstück des Museums, der „Eiserner Schmied“ von 1915. Dieses Kriegswahrzeichen ist imposante 3,7 Meter hoch, ganze 1,1 Tonnen schwer und diente dazu, durch das feierliche Einschlagen der Nägel, Spenden für Kriegsopfer und Hinterbliebene zu sammeln. Vor allem aber sollten diese Aktionen der Kriegspropaganda sowie der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und des Patriotismus dienen.
Die gesamte Ausstellung ist chronologisch aufgebaut. So startet ihr im Frühmittelalter im Jahre 775 und werdet durch die verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte geführt. Hier erfahrt ihr, wie sich Hagen im Laufe der Jahrhunderte von einem kleinen Handelsplatz, zu einem wichtigen Industriestandort entwickelt hat. Dabei gibt es wirklich einiges zu entdecken: Von historischen Dokumenten, über alte Fotografien und Videos bis hin zu Artefakten des Alltagslebens. Im auf dem Foto gezeigten Schaudepot könnt ihr in regelmäßigen Abstände immer neue Exponate aus dem Fundus bestaunen.
Interaktive Erlebnisse für Groß und Klein
Schnell wird einem ersichtlich, dass hier großer Wert auf die Vermittlung der Inhalte gelegt wird. So machen die vielen interaktiven Erlebnisse auch für Kinder und Jugendliche das Eintauchen in die Geschichte interessant. Man kann sich vor einer Fotowand mit Kleidung aus vergangenen Zeiten ablichten lassen, Anekdoten verschiedener Persönlichkeiten an Audio-Stationen lauschen, alte Spiele ausprobieren oder auch ein eigenes Kettenhemd “schmieden”. Besonders gefallen haben mir dabei die interaktiven Bildschirme, bei denen man sich entlang eines Zeitstrahls anzeigen lassen kann, was in Hagen passierte und was zur selben Zeit das Weltgeschehen bestimmte.
Geschichtsinteressierte kommen bei Themen wie der Reformation, dem Dreißigjährigen Krieg oder den Befreiungskriegen voll auf ihre Kosten. Jedes der Exponate erzählt seine eigene Geschichte und wird durch Informationen näher beleuchtet. Beeindruckend dabei ist auch die Vielzahl und Vielfalt der Exponate, die von alltäglichen Gegenständen über Waffen bis hin zu Kunstwerken reicht. So gibt es auch eine lederne Pickelhaube zu betrachten, welche durch die Familie Harkort in Hagen entwickelt und produziert wurde. Über die Familie Harkort findet ihr auch noch viele weitere interessante Geschichten und Informationen, denn der in Haspe geborene Friedrich Wilhelm Harkort galt als “Vater des Ruhrgebiets” und hatte eine prägende Bedeutung für die Industrialisierung in Deutschland.
Auch gibt es den originalen Rathaushammer der Grundsteinlegung des Hagener Rathauses zu begutachten. Diese fand am 15. Mai 1899 statt, 1903 erfolgte dann die offizielle Einweihung. Das besondere an dem Hammer ist, dass die damalige Stadtverwaltung ihn beim Münchener Hofgoldschmied Theodor Heiden in Auftrag gab und es sich um eine Kopie eines von Michelangelo gestalteten Zeremonialhammers handelt. Mit dem Original hatte Papst Julius III. zum Heiligen Jahr 1550 im Vatikan die Porta Sancta im Petersdom geöffnet.
Ebenfalls ausgestellt ist ein Modell, welches den zuerst geplanten Entwurf des Rathauses zeigt. Grundsätzlich sind im Museum nur Original Exponate zu sehen. Sollte dies mal nicht der Fall sein, so sind die Stücke entsprechend gekennzeichnet.
Rechts neben dem Hammer findet ihr eine Büste vom damaligen Bürgermeister August Prenzel, welcher großen Einfluss auf die Stadtentwicklung Hagens hatte.
Kleiner “Fun”-Fact: Die Büste wurde 2016 durch Unbekannte vom städtischen Ehrengrab entwendet. Später fand man diese dann zufällig bei einem Metallverarbeitungsbetrieb wieder und erwarb sie zurück.
Für mich als in Hohenlimburg Geborener war diese Glocke ein kleines Highlight. Diese stammt nämlich aus dem alten Bergfried des Schloss Hohenlimburg und ist einem Blitzeinschlag damals zum Opfer gefallen. Die Glocke “überlebte” größtenteils und fand ihren Weg nun in das Stadtmuseum. Übersehen könnt ihr sie definitiv nicht, aber weshalb, das müsste ihr selbst herausfinden.
Natürlich darf auch die Zeit der Industrialisierung und die des zweiten Weltkriegs nicht fehlen. Hier bekommt man einen Eindruck, welch bedeutende Rolle Hagens Industrie zu dieser Zeit spielte. Unter anderem sind hier auch Exponate aus der Zeit des Nationalsozialismus zu sehen. Diese große Batterie in der Mitte stammt von der Firma Varta und war in dem darüber als Modell ausgestellten U-Boot verbaut. Insgesamt 125 Stück solcher Batterien wurden in nur einem Boot installiert.
Auch wird hier auf die grausame Zeit des Holocaust eingegangen, was durch die beengte Raumgestaltung ein unwohles Gefühl für diese Gräueltaten vermittelt. Persönliche Geschichten, eindringliche Bilder und Berichte gedenken an die Schrecken dieser Zeit und regen zum Nachdenken an.
Zum Ende des Museums kommen dann nochmal erfreulichere Zeiten ans Licht. Wie die Zeit der Neuen Deutschen Welle, welche unsere Stadt in den frühen 80er Jahren prägte. Rechts könnt ihr eine originale Staffelei von Emil Schumacher sehen. In einem anderen Raum gibt es auch einen Stuhl und Gehstock von Karl Ernst Osthaus zu bestaunen, sodass auch ein Bezug zu den benachbarten Museen hergestellt wird.
In einer Vitrine ganz zum Schluss des Museums sind auch wechselnde Exponate ausgestellt. Aktuell findet ihr dort alte Nazi-Fundstücke, die bei der Hochwasserkatastrophe 2021 hervorgespült wurden.
Ob als Tourist, Geschichtsliebhaber oder als Bewohner der Stadt – das Stadtmuseum Hagen bietet eine tolle Möglichkeit, die Stadt aus einer neuen Perspektive zu entdecken. Hier wird die Geschichte wahrlich zum Leben erweckt. Vieles war mir selbst als Hagener Bürger neu und ich hätte noch mehrere Stunden hier verbringen können, sodass es schon jetzt nach einem Wiederholungsbesuch schreit.
Informationen zu den Öffnungszeiten und den Preisen findet ihr auf der Webseite des Stadtmuseums.
Ich hoffe, euch hat mein kleiner Einblick gefallen und euch Lust gemacht, die Geschichte Hagens selbst zu entdecken.
Und damit verabschiede ich mich von euch für dieses Jahr und sage bis bald
Euer Nils
Langeweile? Fehlanzeige! In Hagen ist immer was los! Ob zu Fuß, per Rad oder auf dem Wasser, das Angebot ist groß. Kommt mit mir auf Entdeckungstour zu den vielseitigen Freizeitangeboten in Hagen.
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