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Vor 150 Jahren wurde Karl Ernst Osthaus in Hagen geboren. Zu dieser Zeit war elektrisches Licht noch ein ferner Traum – die Glühbirne sollte erst noch erfunden werden.

In einer Ära, in der “digital” nichts mit Bits und Bytes zu tun hatte, sondern eher mit dem simplen Zählen auf den Fingern, konnte Osthaus sicherlich nicht als Influencer im heutigen Sinne betrachtet werden. Dennoch gelang es ihm, ohne die Vorzüge von Instagram und Co., seine Ideen zu verbreiten, Netzwerke zu knüpfen und nachhaltig das Leben der Menschen zu beeinflussen. Dies zeigt sich eindrucksvoll im umfangreichen Programm, das zu seinem Geburtstag auf die Beine gestellt wurde.

Ausstellungen im Osthaus Museum

Influencer ohne Insta & CO

Laufzeit verlängert: 22.03.24 bis 12.01.2025
Im Jungen Museum | Osthaus Museum

Der Hagener Karl Ernst Osthaus kam vor 150 Jahren auf die Welt. Das Licht, das er damals erblickte, kam nicht aus der Steckdose, die musste erst noch erfunden werden. Zu Lebzeiten von Osthaus gab es nur wenige elektrische Geräte und „digital“ bedeutete „das Abzählen von unter 10 an den Fingern“. Daher war Osthaus natürlich kein Influencer im heutigen Verständnis.

Wie es dem Museumsgründer ohne Insta & Co. gelang, seine Ideen zu verbreiten, Netzwerke zu bilden und nachhaltig Einfluss auf das Leben der Menschen zu nehmen, zeigt die Ausstellung im Jungen Museum im Osthaus Museum Hagen.

Parallel dazu gibt es in der Brunnenhalle des Museums noch eine weitere kleine Ausstellung zu Osthaus

Anlässlich des 150. Geburtstagsjubiläums von Karl Ernst Osthaus gedenkt das Osthaus Museum Hagen dem Gründer des ehemaligen Hagener Folkwang-Museums im Rahmen verschiedener Ausstellungen und Veranstaltungen. Die aktuelle Präsentation in der historischen Folkwang-Brunnenhalle widmet sich dem Leben und Wirken des Museumsgründers, Kunstmäzens und Netzwerkers. Anhand exemplarisch ausgewählter Exponate werden der Beginn von Osthaus‘ Sammeltätigkeit und die Geschichte der Museumsgründung anschaulich gemacht. Der in Hagen geborene Bankierssohn hatte bereits in jungen Jahren von den Großeltern ein Vermögen geerbt, das ihm ermöglichte, eine repräsentative Sammlung von naturwissenschaftlichen Objekten, europäischen Kunstgewerbes und zeitgenössischer Kunstwerke zusammenzutragen.

Die Ausstellung erzählt, welche Initiativen Osthaus ergriff, um seine Folkwang-Idee zur kulturellen Bildung der Bevölkerung und Förderung der Künste umzusetzen. Er etablierte nicht nur weitere Institutionen wie das Staatliche Handfertigkeitsseminar oder die Hagener Silberschmiede, sondern schuf durch sein Engagement für zeitgenössische Künstler ein weitreichendes Netzwerk über die Grenzen Hagens hinaus.

Öffentlichen Führungen vom Osthaus Museum

 

GESCHICHTE DES HAGENER FOLKWANG-MUSEUMS VON 1902 BIS 1922 

In Erinnerung an den vor 150 Jahren geborenen Begründer Karl Ernst Osthaus 

In der westfälischen Industriestadt Hagen öffnete im Sommer 1902 das Folkwang-Museum seine Pforten. Seine Gründung verdankte es einem kunstsinnigen, vermögenden Mann: Karl Ernst Osthaus. Der junge Museumsgründer hatte den belgischen Architekten Henry van de Velde engagiert, der mit der Museumseinrichtung das erste öffentliche Gebäude Deutschlands im „Neuen Stil” schuf. 

Bald wurde das Folkwang-Museum als erstes Museum für zeitgenössische und moderne Kunst weltweit berühmt. „Fast zwei Jahrzehnte lang war das schlichte Haus in Hagen, das »Folkwang« barg, ein Wallfahrtsort für viele gewesen. Die Stadt hatte dem Fremden sonst nichts zu bieten, nur um Karl Ernst Osthaus und sein Werk, seine einzigartige Sammlung, kennen zu lernen, machte man die Reise“, hieß es noch 1929 anerkennend in der Zeitschrift „Kunst und Künstler“ im Zusammenhang mit dem Museumsneubau für das Museum Folkwang in Essen. 

In der aktuellen Ausstellung im Jugendstil-Interieur werden bei den Führungen Einblicke in verschiedene Aspekte der Museumsgeschichte gegeben und erinnern bei der Spurensuche an die außergewöhnliche kulturelle Mission des nunmehr vor 150 Jahren geborenen Kunstmäzens und Kulturnetzwerkers. 

Sonntag, 23.6., 12.15-13.15 Uhr │ GESCHICHTE DES OSTHAUS MUSEUMS │ Museumsplatz 1, 58095 Hagen │ 5 € + reg. Eintritt │ Anmeldung unter 02331-2072740

Sonntag, 7.7., 15.00-16.00 Uhr │ GESCHICHTE DES OSTHAUS MUSEUMS │ Museumsplatz 1, 58095 Hagen │ 5 € + reg. Eintritt │ Anmeldung unter 02331-2072740  

Sonntag, 6.10., 15.00-16.00 Uhr │ GESCHICHTE DES OSTHAUS MUSEUMS │ Museumsplatz 1, 58095 Hagen │ 5 € + reg. Eintritt │ Anmeldung unter 02331-2072740 


 

DIE VILLENKOLONIE HOHENHAGEN – FRAGMENT EINES GESAMTKUNSTWERKES 

Spurensuche im 150. Geburtsjahr des Visionärs Karl Ernst Osthaus 

Nachdem der Kunstmäzen und Kulturreformer Karl Ernst Osthaus 1902 sein privates Folkwang-Museum in Hagen eingeweiht hatte, begründete er 1906 die Villenkolonie Hohenhagen mit dem Ziel, ein „Freiluftmuseum moderner Baukultur“ zu schaffen. Osthaus lud ausgewählte Künstler und Architekten nach Hagen ein, um deren individuelle Gebäudeentwürfe in die Tat umzusetzen. Sein eigenes Wohnhaus, den Hohenhof, ließ er von dem belgischen Künstler-Architekten Henry van de Velde 1906/08 erbauen. 

Heute zählt der Hohenhof architekturgeschichtlich zu den bedeutendsten Gebäuden Europas kurz nach der Jahrhundertwende und ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele für ein Jugendstil-Gesamtkunstwerk. Im 150. Geburtsjahr liegt bei der Führung ein besonderes Augenmerk auf der 2023 nach Originalplänen rekonstruierten Park- und Gartenanlage. 

Im Anschluss an die Besichtigung des Hohenhofes schließt sich ein Rundgang am Stirnband zu den Lauweriks-Häusern und der Villa Cuno von Peter Behrens an. Vielfach in der Fachwelt beachtet, resümierte man bereits 1909/10 über „die Hochburg raffiniertester Künste“ in der Zeitschrift „Deutsche Kunst und Dekoration“: „[…] man darf den Einfluss, der von Hagen ausgeht, nicht unterschätzen.“ 

Sonntag, 23.6., 14.00-16.00 Uhr │HOHENHOF UND STIRNBAND │ Stirnband 10, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 12 € inkl. Eintritt │ Anmeldung unter 02331-2072740 

Mittwoch, 10.7., 16.00-18.00 Uhr │HOHENHOF UND STIRNBAND │ Stirnband 10, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 9 € inkl. Eintritt │ Anmeldung unter 02331-2072740 

Sonntag, 28.7., 14.00-16.00 Uhr │HOHENHOF UND STIRNBAND │ Stirnband 10, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 12 € inkl. Eintritt │ Anmeldung unter 02331-2072740 

Sonntag, 11.8., 14.00-16.00 Uhr │HOHENHOF UND STIRNBAND │ Stirnband 10, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 12 € inkl. Eintritt │ Anmeldung unter 02331-2072740 

Mittwoch, 14.8., 16.00-18.00 Uhr │HOHENHOF UND STIRNBAND │ Stirnband 10, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 9 € inkl. Eintritt │ Anmeldung unter 02331-2072740

Mittwoch, 4.9., 16.00-18.00 Uhr │HOHENHOF UND STIRNBAND │ Stirnband 10, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 9 € inkl. Eintritt │ Anmeldung unter 02331-2072740

Sonntag, 22.9., 14.00-16.00 Uhr │HOHENHOF UND STIRNBAND │ Stirnband 10, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 12 € inkl. Eintritt │ Anmeldung unter 02331-2072740 

Sonntag, 20.10., 14.00-16.00 Uhr │HOHENHOF UND STIRNBAND │ Stirnband 10, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 12 € inkl. Eintritt │ Anmeldung unter 02331-2072740 


 

DAS RIEMERSCHMID-HAUS – VORLÄUFER DES SOZIALEN WOHNUNGSBAUS 

Spurensuche im 150. Geburtsjahr des Initiators Karl Ernst Osthaus 

Die Arbeitersiedlung Walddorfstraße der Hagener Textilindustrie Gebr. Elbers AG wurde auf Betreiben von Karl Ernst Osthaus von dem Münchener Architekten Richard Riemerschmid geplant. Osthaus war es 1905 gelungen, eine Konferenz der Zentralstelle für Volkswohlfahrt nach Hagen zu holen. Dazu war u.a. Riemerschmid eingeladen, um über die Gestaltung von Arbeiterwohnhäusern zu referieren. Osthaus, der sich mühte. „in dieser schwarzen Stadt der rauchenden Erde für die Kunst in ihrer höchsten Verfeinerung eine Stätte zu schaffen“, gelang es in der Folge, die Elbersdrucke für den Bau einer Arbeitersiedlung im Wasserlosen Tal zu gewinnen. 

1907 erhielt der Architekt den Auftrag, eine Siedlung mit 87 Häusern und Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten und Betreuerwohnung sowie Straßen und Plätzen zu planen. Der ausgeführte Straßenzug mit elf Häusern lässt den rustikalen Charakter der unterschiedlich gestalteten Wohnhäuser aus grauem Kalkstein mit grünen Fensterläden erkennen. Für die weitere Bauausführung erwies sich diese Planung jedoch als zu aufwändig, so dass sie nie vollendet wurde. Bei der Spurensuche durch Haus Nr. 17 erhält man einen Einblick in die geplante Gesamtanlage der fragmentarisch ausgeführten „Walddorf-Siedlung“ und in die visionäre Ideenwelt des nunmehr vor 150 Jahren geborenen Karl Ernst Osthaus. 

Mittwoch, 31.7., 16.00-17.00 Uhr │ RIEMERSCHMID-HAUS │ Walddorfstraße 17, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 6 € │ Anmeldung unter 02331-2072740 

Sonntag, 15.9., 15.00-16.00 Uhr │ RIEMERSCHMID-HAUS │ Walddorfstraße 17, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 7 € │ Anmeldung unter 02331-2072740 

Mittwoch, 16.10., 16.00-17.00 Uhr │ RIEMERSCHMID-HAUS │ Walddorfstraße 17, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 6 € │ Anmeldung bei der VHS unter 02331-2073622 


 

ANDACHTSHALLE DES EDUARD-MÜLLER-KREMATORIUMS VON PETER BEHRENS 

Spurensuche im 150. Geburtsjahr des Kulturreformers Karl Ernst Osthaus 

Die erste Anlage für Feuerbestattung in Preußen wurde 1907 in Hagen errichtet. Dass das Hagener Krematorium durch den später als AEG-Gestalter zu Weltruhm gelangten Peter Behrens gebaut wurde, ist dem Mitbegründer des Feuerbestattungsvereins und Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus zu verdanken, dessen Geburtstag sich dieses Jahr zum 150. Mal jährt. Im Zuge seiner Bestrebung, die Schönheit wieder zur herrschenden Macht im Leben werden zu lassen, war es ihm geglückt, dieses öffentliche Gebäude im Modernen Stil durchzusetzen. „Respekt vor diesem self-made-man der Kunst“, skandiert 1912 die Zeitschrift „Deutsche Kunst und Dekoration“, da Osthaus kühn und weitblickend, „den ragenden Persönlichkeiten unserer Architektur Bauaufgaben schuf“. 

Benannt wurde das Krematorium nach dem Hagener Sanitätsrat und Vorsitzenden des Feuerbestattungsvereins Dr. Eduard Müller. Als formales Vorbild diente Behrens die Florentiner Kirche San Miniato al Monte, die er während einer Italienreise 1904 kennengelernt hatte. Die Außenwände des streng-monumentalen Sakralbaus waren ursprünglich mit schwarz-weißem Marmor verkleidet, der aus konstruktiven Gründen schon 1912 abgenommen werden musste. Die ursprüngliche Gestaltung des schwarz-weißen Äußeren wiederholt sich in Varianten im Inneren. Die Andachtshalle ist ein Highlight der modernen Baukunst und wird bei der Führung als außergewöhnliches Zeugnis eines Gesamtkunstwerks im Jugendstil vorgestellt. 

Mittwoch, 7.8., 16.00-17.00 Uhr │ ANDACHTSHALLE DES KREMATORIUMS │ Am Berghang 30, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 6 € │ Anmeldung unter 02331-2072740

Sonntag, 1.9., 15.00-16.00 Uhr │ ANDACHTSHALLE DES KREMATORIUMS │ Am Berghang 30, 58093 Hagen │ Teilnahmegebühr 7 € │ Anmeldung unter 02331-2072740 

Weiteres Programm

06.08.2024 | Innenstadtrundgang mit
Bezirksbürgermeister Quardt “150 Jahre Karl Ernst Osthaus”│ Anmeldung über die VHS möglich

 

 

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Dann wendet euch an unsere Touristinformation in der Mittelstraße 12 oder per Mail an tourismus@hagen-wirtschaft.de. 

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